Harry Styles auf eigenen Wegen – „Fine line“

Benjamin von Stuckrad-Barres Ansichten der Popkultur sind in der Regel erstens unterhaltsam, zweitens sehr treffend und drittens unter anderem in seinem autobiografischen „Panikherz“ bewundern. Doch der folgenden Aussage seiner Romanfigur Ben aus „Soloalbum“ muss ich meine Zustimmung entziehen: „Wenn eine erfolgreiche Band sich auflöst und die Mitglieder allein weitermachen, dann gibt es leider ein unumstößliches Gesetz: Das Soloalbum ist immer scheiße.“ Haltet mich für einen Popidioten, aber spätestens seit Justin Timberlake ist diese These hinfällig. Auch, wenn er nur Boygroup-Mitglied war. Gut, Stuckrad-Barre konnte es nicht ahnen. „Soloalbum“ erschien 1998, Timberlakes erstes Soloalbum vier Jahre danach, ein weiteres Jahr später Brach die Ära Beyoncé an. Geblieben ist aber die Skepsis gegenüber jedem neuen Ex-Bandmitglied, das sich entschließt auf eigenen kreativen Pfaden zu wandeln. Man kann mit seinen Mitmusikern unzählige Welterfolge erzielen; das Soloprojekt startet wieder bei Null. Dies galt auch für One Directions Harry Styles, der 2017 sein erstes, nach sich selbst benanntes Album veröffentlichte. Seit Mitte Dezember liegt „Fine Line“ vor. Ob es Styles‘ Erfolg nun bestätigt oder mindert? Finden wir heraus.

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